Leseliste 30. Juni 2019 – andere Medien, andere ThemenFacebook Libra, wo das Internet endet, deutsche Sterneküche und Eier

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Jede Woche liest die Redaktion das Internet leer, um sonntäglich vier Lesestücke empfehlen zu können. Artikel, die interessant, relevant oder gar beides sind – und zum Glück abgespeichert wurden.

Facebooks Währung

Ein Paukenschlag in der Digitalwelt: Facebook wird seine eigene Währung einführen, Libra wird sie heißen. Gebunden an den Dollar und den Euro, sprich an die US-Notenbank und die EZB, soll sie als globales digitales, sprich virtuelles Zahlungsmittel fungieren, und das eventuell schon ab dem kommenden Jahr. Das wirft eine Menge Fragen auf: Wie soll das funktionieren? Ist das das neue Bitcoin? Wer kontrolliert das? Wer kontrolliert Facebook? Wird Facebook dann nicht nur medien-, sondern endgültig systemrelevant? Systemgefährdend? The Verge hat dazu einen munteren Beitrag verfasst, bei dem es vor allem um Basisfragen geht. Zusätzlich empfehlen wir diese Podcast-Ausgabe von ada, die das Ganze noch etwas diskursiver fasst. Da bahnt sich jedenfalls Großes an.

„The goal is for Libra to be more useful than any national currency, accepted in more places and with fewer complications; pegging it to a single national currency would only hold it back.“

Libra, explained

Offline

Pagan Kennedy ist für die New York Times nach Green Bank gefahren. In der kleinen Stadt im US-amerikanischen Bundesstaat West Virginia geht es anders zu als im Rest des Landes. Hier wird im Green-Bank-Observatorium das Weltall belauscht. Und das hat Konsequenzen. WiFi ist in einem 13.000 Quadratmeilen großen Bereich ebenso verboten wie Radio und die Verwendung von Mikrowellen. Autos mit Verbrenner-Motoren dürfen nicht nah an das Observatorium heran. Jede Art von elektromagnetischer Strahlung könnte die Stille stören, die unbedingte Voraussetzung für die Forschung ist. Wie lebt es sich in so einer Stadt? Kennedy macht die Probe aufs Exempel. Und trifft Menschen, die es genießen, dem Diktat der modernen Kommunikation nicht zu folgen. Wer telefonieren will, nutzt das Festnetz, wie früher eben. Das verändert nicht nur den Umgang miteinander, sondern hat auch andere Folgen:

„[I] then realized [that] everybody seemed to be walking around with the same heads-up attitude. Take away the cellphones, it turns out, and you also take away the cellphone hunch. And with nothing else to do but meet one another’s eyes, people talk.“

The Land Where the Internet Ends

Deutsche Sterneküche

Vor kurzem erschien beim WDR ein Radio-Feature, das in deutsche Sterneküchen blickt. Nah dran, gut recherchiert, Redaktionskollege Jan-Peter Wulf fasste es mit den Worten zusammen: „Das ökonomische Harakiri namens Sternerestaurant“. Es ist verflixt nochmal nicht einfach mit einem Michelin-Stern am Hals. Immerhin zieht der namensgebende Reifenhersteller jetzt in Frankfurt ein, aber das ist eine andere Geschichte. Hier soll es um die Schwarzwald-Gemeinde Baiersbronn gehen, deren Stadtmarketing mit acht Michelin-Sternen – verteilt auf vier Gastronomien – von sich Reden machen kann. Diese Konzentration der Gourmet-Gastro ist so in Deutschland einzigartig. brand eins war vor Ort und hat nach den Gründen gesucht: „Eine Erklärung in sieben Gängen.“

„Weil unser Dorf zu einem Hotspot wurde, kam Bewegung rein. Gemeinsam haben wir uns besser entwickelt, als das einer allein geschafft hätte.“

Die Rechnung bitte! Ein Blick in die deutschen Sterneküchen (WDR, Radiofeature)
Im Olymp der Küchengötter (brand eins)

Eier kochen

Heutzutage ist es auch in der Küche ziemlich schwer, irgendetwas richtig zu machen. Wie viele perfekte Steak-Zubereitungen gibt es eigentlich? Wie, jetzt plötzlich doch Öl ins Nudelwasser, und wie kocht man eigentlich das perfekte Frühstücksei? Das gekochte Ei ist vielleicht eines der ersten Gerichte der Menschheit überhaupt und die Food-Bloggerin Ella Quittner hat in einem ausführlichen Test eruiert, wie das nun am besten geht. Gedämpft, Sousvide oder etwa doch im Backofen? Damit die Frage ein für allemal geklärt wird.

„Which brings us to 5:45 a.m. a few Fridays ago, when I found myself standing in front of eight cartons of eggs and every slotted spoon in my home. In the freezer lay two XXXL bags of ice. On my countertop was an Instant Pot, one of those nefarious-looking sous vide wands, a whole bunch of stockpots, and, for reasons not germane to this blog post, a breakfast cookie. I knew what I had to do: Spend an ungodly amount of time boiling egg after egg, according to the Internet's most-touted methods, all in pursuit way to boil an egg?“

The Best Way to Make Perfect Hard-Boiled Eggs Every Time, According to Waaayyy Too Many Tests

Wochenend-WalkmanDiesmal mit Freddie Gibbs & Madlib, The Black Keys und Kali Malone

Mitgehört: Musik aus dem Filter-SchwarmHeute: Markus Spitta – Videoproducer und Musiker