Klang durch die SchädeldeckeBatband denkt den Kopfhörer neu

Batband AltImage

Alle Fotos: Studio Banana Things

Mit Kopfhörern sind ja eigentlich Lautsprecher gemeint, die auf den Ohren liegen oder darin stecken. Das Batband wird nun der erste Kopfhörer, der die Bezeichnung wörtlich nimmt, denn er lässt den Sound tatsächlich im Kopf erklingen. Das sorgt für freie Ohren und sieht aus wie die smarte Version von Caesars Lorbeerkranz. Bleibt die Frage, wofür das eigentlich gut ist.

Der neueste Bluetooth-Speaker, die neuesten Kopfhörer, das neueste Soundsystem: lauter, klarer, smarter, diesdas. Aber wenn es um echte Innovation geht, sieht es in der audiophilen Welt ganz schön mau aus. Die Jungs und Mädels von STUDIO BANANA THiNGS denken das Hören aber anders. Man muss dazu nämlich gar nicht zwingend die Ohren bzw. das Äußere davon benutzen. Glaubt man den Ingenieuren hinter Batband, kann der Sound über den Schädelknochen direkt ins innere Ohr übertragen werden – ganz ohne den Umweg über die Ohrmuschel, die dann frei bleibt. Die Soundvibrationen werden an drei Stellen – links, rechts, hinten – auf den Kopf übertragen.

Gekoppelt wird via Bluetooth, aufgeladen via USB, bedient mit seitlich angebrachten Slidern, die auf Berührung reagieren. Damit lässt sich lauter und leiser stellen, der nächste oder vorherige Track abspielen und Anrufe können angenommen und beendet werden – denn natürlich dient das Batband auch als Freisprecheinrichtung, wobei wir bei der Frage wären, was das Gerät eigentlich sein will. Einerseits gefällt der Gedanke, Musik zu hören und gleichzeitig noch die Ohren für den Straßenverkehr offen halten zu können.

Batband Mood

Sieht aus wie ein Haarreifen und wird getragen wie Caesars Lorbeerkranz.

Allerdings kann man kaum glauben, dass die Musikwiedergabe der Qualität eines ordentlichen, klassischen Kopfhörers auch nur annähernd gleicht. Wie soll das möglich sein, bei so viel Technik zu einem Preis von 150 Dollar? Liegt der angedachte Use Case also eher beim Telefonieren? Nicht so richtig, denn wo ist dabei der Vorteil freier Ohren? Ein Telefongespräch ist ja nicht gerade ein klassisches Nebenbei-Medium – zumal der Multitasking-Anspruch der heutigen Business-Welt zunehmend kritisch gesehen wird.

Das Ziel der Kickstarter-Kampagne für die Serienproduktion (150.000$) wurde gut vierzig Tage vor Kampagnenende schon deutlich überschritten. Laut der Testimonials im (schrecklichen) Video fühlt sich der Sound des Kopfhörers vor allem cool, also „seriously cool“ an. Wer weiß, vielleicht reicht das ja.

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