Review: Apple AirPods MaxGet The Balance Right

AirPods Max Review lede

OverEar-Kopfhörer von Apple. Für over 600 Euro. Schon deshalb sind die AirPods Max ein Statement. Aber wie viel Sound kommt aus den Cupertino-Cans? Thaddeus Herrmann hat sich einer Druckbetankung ausgesetzt – zwischen Stereo, 3D, High-Res und Dolby Atmos.

Es ist wirklich schon 19 Monate her, seit ich zum letzten Mal Kopfhörer getestet habe. Was euer Audio-Prankster seitdem getrieben hat? Vor allem war er zufrieden. Mit jenen AirPods Pro einerseits und einem alten kabelgebundenen Paar von B&O andererseits – mit dem Sound unterwegs und zu Hause. Mein Musikkonsum ist seit langer Zeit rückläufig, und für Podcasts der Laber-Art bin ich mit vergleichsweise wenig zufrieden. Nicht dass diese beiden Exemplare wenig liefern würden, im Gegenteil. Wenn jedoch selbst Apples InEar-ANC gegen den LKW-Traffic auf dem Weg zu meiner täglichen Spazierrunde angemessen ankommt, schreibe ich keine Mails an PR-Agenturen, um Testgeräte zu schnorren. Ich hatte mich also ganz gut eingerichtet.

Und dann, im vergangenen Winter: die AirPods Max.

Natürlich juckte es mir in den Fingern respektive den Ohren, als Apple den ersten eigenen OverEar-Kopfhörer ins Rennen schickte. Aber erst waren sie nicht wirklich lieferbar, und dann war ich bei einem Preis von rund 600 Euro nicht nur skeptisch, sondern auch reichlich irritiert. Was kann Sound – guter Sound – kosten? Beziehungsweise: Was darf er kosten, um die Welt einigermaßen im Gleichgewicht zu halten? Nun ist der Straßenpreis der Kopfhörer mittlerweile deutlich gesunken. Gut! Im Straßenbild – mein crowdreportierender Indikator für die Akzeptanz neuer Produkte – sehe ich ich sie kaum. Das mag andere Gründe haben, auf die ich auch noch zurückkommen werde. Fakt ist aber: Die AirPods Max sind eine Art HiFi-Fantom.

Und dieses Fantom trage ich nun rund zwei Monate mit mir rum. Brauchte aber wieder einmal eine Weile, um mir tatsächlich ein Urteil bilden zu können. In diesem speziellen Fall hatte das weniger damit zu tun, dass ich mit Technik-Texte eh immer länger brauche, sondern vor allem mit dem Sommer. Mit knapp 385 Gramm sind sie nämlich nicht gerade ein Leichtgewicht, und in der warmen Jahreszeit ist jedes Gramm weniger ein Plus. OverEars im Sommer sind ein Himmelfahrtskommando. Verdammte Schwitzerei! Dass Ohren so triefen können … naja. Vor ein paar Jahren traf ich ebenfalls im Sommer einen lieben Freund auf der Straße, nahm meine geliebten B&O-Kopfhörer ab und wurde von Lachen begrüßt. „Du hast da so schwarze Ränder rund um die Ohren!“ Die Kunstleder-Polster hatten sich mehr oder weniger aufgelöst und hinterließen temporary tattoos. Im B&O-Shop gab es verständnisvolles ebensolches Gelächter, und ein neues Paar Polster war schnell bestellt. Bei den AirPods Max kommt weiches Gewebe in den Polstern zum Einsatz. Sollten die einmal durchgerockt sein, lassen sie sich ebenso leicht tauschen.

Ob der sommerlichen Bedingungen habe ich die AirPods Max also vor allem zu Hause im Einsatz gehabt. Vielleicht ist das auch die bessere Umgebung für die Kopfhörer. Ich weiß schon, dass es als schick gilt, mit großen Cans durch die Stadt zu laufen, aber ganz ehrlich: Das ist doch ein bisschen Quatsch. Klar: representen, Logo zeigen, sich abschirmen gegenüber all dem Noise der Stadt. Glückwunsch an alle, denen das über längere Zeit gelingt. Mir? Nicht so recht. Aber auch das ist letztlich total egal. Wichtiger ist: Die AirPods Max sind wirklich sehr, sehr gute Kopfhörer. Und gleichzeitig fängt mit diesem Statement der ganze Wahnsinn erst an. Denn es gilt, einiges auseinanderzudröseln.

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Das Technische

Die AirPods Max sind drahtlose OverEars. Apple nimmt das Stichwort „drahtlos“ wörtlich – anders als bei (selbst aktuellen) Bluetooth-Kopfhörern ist keine 3,5mm-Buchse verbaut, die den Betrieb auch oldschool ermöglichen würde. Kabelgebunden ist zwar vorgesehen, kostet aber extra: mit einem Kabel für 39 Euro. Müssen wir nicht weiter drüber reden. Sprechen als lieber über die Geräuschunterdrückung. Denn natürlich verfügen die AirPods Max über ANC. In Sachen dieses aktiven Noise Cancelings gilt ja aktuell Sony als der King. Einen direkten Vergleich kann ich nicht ziehen – mit dem ANC von Apple fühle ich mich jedoch hervorragend wattiert und abgeschirmt. Auch klassische „Probleme“ bei ANC-Kopfhörern wie die Verstärkung von Windgeräuschen oder der Trittschall sind kaum spür- bzw. hörbar. Acht Mikrofone sorgen hier für Stille. Die Verbindung zum iPhone funktioniert dank zwei H1-Chips genauso verlässlich wie bei anderen AirPods. Bedient werden die AirPods Max über zwei Tasten an der rechten Hörmuschel: Da ist eine digitale Krone (à la Apple Watch) und ein Taster für die Geräuschunterdrückung (aus – an – Transparenz). Dieses Prinzip ist von den AirPods Pro bereits bekannt. Am iPhone lässt sich das alles einstellen, mit der Krone die Lautstärke regeln, vor- und zurückskippen, sowie das Handling von Telefonaten und Siri (hi!) regeln. Geladen wird der Kopfhörer via Lightning. Über die Akku-Laufzeit muss mensch sich aber tatsächlich kaum Gedanken machen. Er ist nicht nur superschnell wieder aufgeladen, sondern hält auch fast ewig. Auch das ist 2021 keine Raketentechnik mehr.

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Bedienung: Die digitale Krone regelt die Lautstärke, nimmt Anrufe an und skippt vor und zurück. Mit dem Taster wird die Geräuschunterdrückung geregelt.

Für den Moment fühle ich mich in den tiefen Bässen, den erstaunlich offenen Höhen und zurückhaltenden Mitten jedoch pudelwohl. Geschenkt: Für einen solchen Preis würde ich auch nie im Leben etwas anderes erwarten.

Der Sound

Mit dem Klang bin ich ausgesprochen happy. Ohne jemals verstanden zu haben, wie der Wissenstransfer zwischen Beats und Apple funktioniert: Ich habe in den vergangenen Jahren immer wieder darauf hingewiesen, wie sowohl Apple (in Computer-, Handy- und Tablet-Lautsprechern) besser wurde, aber auch Beats den Bass-Overkill hinter sich gelassen und sich hin zu einem „neutraleren“ Sound entwickelt haben. Das hier – bei den AirPods Max – ist fast komplette Faszination. Ich bin mir sicher, dass das alte Halo-Unternehmen von Steve Jobs – Sony – das ähnlich gut im Griff hat. Für den Moment fühle ich mich in den tiefen Bässen, den erstaunlich offenen Höhen und zurückhaltenden Mitten jedoch pudelwohl. Geschenkt: Für einen solchen Preis würde ich auch nie im Leben etwas anderes erwarten. Und wie die Zukunft von Beats aussieht, bleibt ohnehin abzuwarten. Diese kurze Beschreibung des Klangs bezieht sich zunächst nur auf den „klassischen“ Konsum via Apple Music – also 256er AAC-Files – sowie das Durchrocken von Podcasts. All das ist angenehm, hat Druck, klirrt nicht, grunzt nicht, zerrt nicht, auch bei hoher Lautstärke nicht. Und die AirPods Max können sehr laut werden.

Aber: Apple hat sich ja in Sachen Klang in den vergangenen Monaten die Sieben-Meilen-Bassdrum-Stiefel angezogen und einige Neuigkeiten vorgestellt. Konkret geht es um 3D-Audio bei Filmen und Serien und um Lossless und Dolby Atmos bei Musik. Dazu zunächst eine kurze Vorbemerkung, um meine Annäherung besser einschätzen bzw. einordnen zu können: Ich mag ja auch Mono ganz gern. Schauen wir uns diese drei Geschichten mal etwas genauer an, generell und dann in Bezug auf die AirPods Max.

Ich würde auf meinen 60 Quadratmetern nie auf die Idee kommen, mir eine Surround-Anlage aufzubauen (ich habe nicht mal mehr einen Fernseher) – das hier jedoch ist die perfekte Lösung im Kleinen.

3D-Audio ist der „älteste“ Neuzugang. Stellt euch in Filmen und Serien einen Raumklang vor, der nicht nur die Sound Stage erweitert, sondern auch den Bewegungen eures Kopfes folgt. Sieht mensch also auf dem Screen, wie sich zwei Schauspielerinnen unterhalten, und dreht den Kopf zur Seite, schwenkt die Tonspur unter den Kopfhörern mit. Das ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, weil Zuschauer\innen den Mixdown autark und doch automatisiert mitbestimmen können. Steht mensch vom Sofa auf in Richtung Kühlschrank oder Klo, kommt die Unterhaltung plötzlich aus einer anderen Richtung. Das ist das eine, eher das Gimmick. Der allem zugrunde liegende Raumklang von 3D-Audio ist jedoch über alle Maße packend und mitreißend. Wenn die Produktionen es denn hergeben, bzw. der Sound so gemischt wurde. Mein Beispiel: „For All Mankind“, eine der wunderbarsten Serien auf AppleTV+. Ausprobiert am iPad Pro, ergibt sich in dieser Kombination ein immersives Erlebnis, das ich so noch nicht kannte. Fast Kino-like. Die AirPods Max (ANC an!) verbreiten einen Sog eines für mich ungeahnten Ausmaßes. Ich würde auf meinen 60 Quadratmetern nie auf die Idee kommen, mir eine Surround-Anlage aufzubauen, ich habe nicht mal mehr einen Fernseher. Das hier jedoch ist die perfekte Lösung im Kleinen. Ihr mögt über meiner Haltung denken, was ihr wollt: Ich will kein aufwendiges Lautsprecher-System zu Hause, auch keinen großen Screen an der Wand und keinen Subwoofer. Entschuldigung. Ich finde Autos auch langweilig, grille nicht, finde Fußball uninteressant und das meiste andere, was „Jungs in meinem Alter“ so machen, auch. Bier? Nein, auch nur in Maßen. Und fragt mich gar nicht erst nach Burgern. Was ich damit sagen bzw. erklären möchte: Ich brauche keinen offensichtlichen Wumms, sondern bin auch mit einem viel intimerem Ping zufrieden. Und hier liefern die AirPods Max maximal. Ja, mit den AirPods Pro geht das alles auch – hat aber nicht den gleichen Effekt. Keine Überraschung: So gut die InEars auch klingen, ihre Bauweise und Größe machen ein derartiges Abtauchen schlicht unmöglich. Dass Apple mit 3D-Audio an etwas dran ist, zeigt auch die Tatsache, dass Netflix, nicht gerade als bester Freund Cupertinos bekannt, kürzlich ankündigte, den Standard auch in eigenen Produktionen zu unterstützen.

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Die Ohrpolster lassen sich ganz leicht entfernen – sie werden nur von Magneten gehalten.

Und dann ist da noch der Musikteil: Lossless und Dolby Atmos. Lossless? Bedeutet, dass sich im Streaming nicht nur wie auch immer komprimierte Files abrufen und abspielen lassen, sondern auch unkomprimierte – was theoretisch eine besser Wiedergabequalität mit deutlich weniger Artefakten bedeutet. Tidal war in meiner Erinnerung der erste Dienstleister, der dies anbot, Deezer und Amazon folgten – jeweils für ein paar Euro Aufschlag. Apple will nicht mehr Geld dafür. Man kann es sich leisten. Warum man jedoch so lange mit diesem Schritt gewartet hat, bleibt unklar. Ich darf ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern. Für mein früheres Label schloss ich schon kurz nach dem Start des iTunes Music Stores einen Vertrag mit Apple ab – weiß also, wie die Musik in den MP3-Store gelangte. Nach ein paar wenigen Jahren kam eine E-Mail, in der es hieß: „Yo, bitte alles nochmal hochladen, dieses Mal in Lossless.“ Seit diesem Tag fragten ich und meine Label-Buddies uns, wann diese höher – verlustfrei – kodierten Files denn nun endlich auch verkauft werden würden. Passiert ist nie etwas. Ich will damit sagen: Apple sitzt seit 3.000 Jahren auf unkomprimierten Files. Seit der Zeit also, in der das Streaming noch nicht erfunden war bzw. noch in den Kinderschuhen steckte. Jetzt also, im Sommer 2021, wird diese Qualitätsstufe bei Apple Music ausgerollt.

Die Ladezeit von Songs verlängert sich durchaus, und auch kurze Pausen beim „gapless playback“ tauchen ab und zu auf.

Das ändert zunächst mal … gar nichts. Denn mit Kopfhörern ist das schwierig, vor allem wenn sie kabellos sind. Bluetooth gibt Streaming vom Gerät an Kopfhörer nicht her – es fehlt schlicht die Bandbreite dafür. Einfacher formuliert: So viele Bits, wie für eine verlustfreie Wiedergabe nötig wären, passen nicht „durch die Luft“. Am iPhone, iPad und Mac kommen diese verlustfreien Files durchaus an – lassen sich aber nur unter bestimmten Bedingungen auch verlustfrei abhören. Am einfachsten ist es, das Endgerät per Kabel an einen Receiver oder aktive Boxen anzuschließen, in der Regel also in Verbindung mit einem Lightning- bzw. USB-C-Dongle, der auf Klinke endet. So ist eine Wiedergabe mit 24 Bit/48 kHz möglich. Wer mehr will, muss einen DAC anschließen, denn der im Dongle schafft nicht mehr. Die Files werden auch über die internen Lautsprecher der Devices angespielt, aber das ist ja nun wirklich Humbug. Was heißt das nun für die AirPods Max? Schließt man ein Kabel an, geht das, ja. Was mir aufgefallen ist: Die Ladezeit von Songs verlängert sich durchaus, und auch kurze Pausen beim „gapless playback“ tauchen ab und zu auf. Das mag zu Hause an meiner vergleichsweise schlechten Internet-Verbindung liegen. (Ey, Telekom, bekomme ich einfach mal einen neuen und besseren Router, ihr verdient doch echt jeden Monat genug an mir, oder? Vielen Dank im Voraus.) Vielleicht liegt es aber auch an der Server-Anbindung von Apple. Wie dem sich sei: Als richtig wichtig erscheint mir das Lossless-Angebot nicht zu sein. Ein Zeichen der Zeit. Vor ein paar Jahren hätte ich diesen Schritt mit Sicherheit noch gefeiert, mittlerweile jedoch bin ich AACs bzw. MP3s vollkommen zufrieden. Als ich wiederum vor ein paar Jahren meine CD-Sammlung auflöste, tage- und nächtelang vor dem Rechner saß und die Silberlinge rippte, kodierte ich brav alles als Lossless. Das würde ich heute sicherlich auch anders machen.

Brauche ich die Beatles in Dolby Atmos?

Und schließlich Dolby Atmos – das 3D-Audio-Äquivalent für Musik. Das ist sehr hit & miss. Eben noch habe ich mich geoutet, das mir letztendlich auch Mono reichen würde, eine wie auch immer geartete „räumliche“ Wiedergabe ist aber auch ganz cool – wenn es denn passt. Bei neuen Produktionen kann ein spezieller Mix angefertigt werden, in dem das .X von vornherein mitgedacht wird. Bei der Bearbeitung älterer Aufnahmen, gerade dann, wenn nur das Mono- oder Stereo-Master als Ausgangsmaterial zur Verfügung stehen, ist das Ergebnis hingegen eher offen. Ein klassisches Remaster – Au­then­ti­zi­tät hin oder her – lasse ich mir ja noch gefallen, wenn es nicht einfach nur um mehr Lautheit geht. Brauche ich die Beatles aber nun in Dolby Atmos? Gut, höre ich eh nicht, aber ich versteht meinen Punkt: Wenn ich das die komplexe Gemengelage im Berliner Monom denke zum Beispiel, wo ich hautnah miterlebt habe, wie aufwendig es ist, Musik tatsächlich eine räumliche Komponente zu geben, dann kommt mir das alles ein bisschen augenwischerisch vor. Anders formuliert: Ich bin dafür zu alt. Vielleicht. Vielleicht bin auch einfach weise und verstehe Musik so, wie sie gemeint ist. Denn das ist das Grundproblem: Wir sind 2021 im Streaming an einem Punkt angekommen, in dem das Original nicht mehr klar definiert ist. Ich tappe selbst in die Falle. Im A/B-Vergleich von Billie Eilish’ „I Didn’t Change My Number“ (ich mag den Song wirklich sehr), gefällt mir die Dolby-Atmos-Version deutlich besser. What the … denke ich, das kann doch nicht sein. Aber ich empfinde sie als leiser, filigraner, besser gemischt – angemessener. Hilfe, ich muss sofort auf die therapeutische Couch meines persönlichen Audio-Experten Lupo.

Im Herbst, mit iOS 15, wird es noch komplizierter. Dann nämlich sollen auch von mir oben bereits erwähnten 3D-Audio-Features, also dass Klang der Kopfbewegung folgt, in die Dolby-Atmos-Alben einfließen. Vielleicht trefft ihr mich dann mit einem batteriebetriebenen Plattenspieler im Park – mit debilem Lachen und leicht verschwitztem Gesicht. Abwarten. Wichtiger Fakt zum Schluss dieses Kapitels: Dolby Atmos funktioniert bei Apple Music mit allen Kopfhörern. Probiert es einfach aus.

Review Air Pods Max 05

Fazit mit „Case“

Es gibt diese wundervolle Doku über Ex-Kraftwerker Wolfgang Flür aus dem niederländischen Fernsehen. Wer etwas über elektronische Musik wissen möchte: bitte gucken. Seine Memorabilia bewahrt er in einem „Köfferchen“ auf. Auch ich habe nun so eine Herrenhandtasche – das Case der AirPods Max. Während andere Hersteller ihren HighEnd-Kopfhörern einfach Hartschalen-Hüllen beilegen, hat sich das Team von Apple etwas anders überlegt: eine Art Neopren-Anzug für die Headphones, bei denen das Kopfband dann als Tragegriff zum Einsatz kommt. Ich kann mich an wenige Design-Fails mit ähnlichen Ausmaßen in Cupertino erinnern. Und lache mich schlapp irgendwie. Denn natürlich lassen sich die AirPods Max nicht ausschalten und fallen nur in diesem Case in ihren Stromspar-Modus. Das ist nicht weiter schlimm, denn die Akku-Laufzeit ist so oder so beeindruckend. 20 Stunden gibt der Hersteller an – mit ANC oder 3D-Audio. Die AirPods Max sind keine Kopfhörer, die mensch ständig an das Ladekabel hängen muss. Es passt, ist auf Augenhöhe mit den Mitbewerbern. Dieser „Hülle“ landet aber hoffentlich schon bald im MoMA-Kuriositätenkabinett.

Die AirPods Max sind wunderbare und ganz hervorragende Kopfhörer. Mit gefällt der Klang, der Tragekomfort. Für unterwegs sind sie mitunter nicht die idealen Begleiter – ein bisschen zu schwer und auch zu precious. Zu Hause aber – ob beim Tanzen durch die Küche oder beim intensiven Hören und Schauen von Content – entfalten sie ihr ganzes Potenzial. Der Listenpreis von 612,70 Euro ist natürlich lächerlich. Der Straßenpreis ist immer noch hoch – aber schon realistischer. Am Ende ist es eine ganze persönliche Entscheidung. Denn Klang lässt sich nicht argumentieren oder schönreden. Den muss man mögen oder eben nicht. Und ich mag ihn sehr.

Review AirPods Max 06

This Is So Contemporary! Das Filter guckt Kunst# 8: „Everything Is Just for a While“ – 70 Jahre Berliner Festspiele

KonzerterinnerungenNick Cave & The Bad Seeds – Berlin, Tempodrom, 20. Mai 1990