Strand-BusinessSo war die MIDEM 2017, das Branchentreffen der Musikindustrie

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Für Musikschaffende, Labels, Verlage, Promoter und Booker ist die MIDEM im französischen Cannes seit Jahrzehnten einer der wichtigsten Termine im übervollen Kalender. An der Côte d’Azur – und eben nicht in New York, L.A., London oder Berlin – trifft sich hier eine Branche, die aktuell vor allem damit beschäftigt ist, sich zu rappeln, neu aufzustellen und die alten Pfründe zu bewahren bzw. zurückzuerobern. Zwar kann die Musikindustrie erstmals seit Jahren wieder ein leichtes Wachstum verzeichnen, die Umstände, wie man heute Musik vermarktet und verkauft, haben sich jedoch grundlegend verändert. Abgeschlossen ist diese Transformation noch lange nicht. Klopft sich auf der MIDEM also eine alte Branche aufmunternd und tröstend gegenseitig auf die Schultern, um zu vergessen, das sie längst obsolet geworden ist oder findet tatsächlich ein Umdenken statt? Mit neuem Programm (Fokus Digitalgeschäft), einem neuen Direktor und einem umfangreichen Panel- und Keynote-Angebot hat die MIDEM die Zeichen der Zeit zumindest erkannt. Und Das Filter eingeladen, sich selbst ein Bild zu machen. Aus Cannes berichtet Thaddeus Herrmann.

Die Musikindustrie fährt Bus. Wer zur MIDEM will und nicht gerade mit dem Hubschrauber aus Monaco anreist, der kauft sich am Flughafen von Nizza ein Ticket für den 210er und juckelt dann eine knappe Stunde über l’autoroute bis nach Cannes. Das entpuppt sich als ausgesprochen praktisch, denn so ist man schon bevor man die Akkreditierung abgeholt und das Palais des Festivals betreten hat, bestens informiert über den aktuellen Stand der deutschen Schlagerindustrie („Läuft super, mein Bester, einfach toll. Die Gagen, die der Thomas zur Zeit bekommt, großartig!“).

Schon seit 1967 trifft sich die Branche einmal pro Jahr an der Côte d’Azur. Auf der „Marché International du Disque et de l'Edition Musicale“ abzuhängen, hat zunächst einen ganz offensichtlichen Vorteil: Business unter Palmen, am Strand, am Meer, vor herrlicher Kulisse. Wo sonst geht das, außer vielleicht auf der Winter Music Conference in Miami? Das war früher, als die Messe noch im Januar stattfand, noch viel eklatanter. Fragte man damals Label-Manager, Promoter und Verlagsleute, ob sie denn zur MIDEM fahren würden, folgte dem „Ja“ immer der Zusatz: „Ich brauche Sonne“. Auch wenn das jahrelang geklappt hat: Das komplette Durchschütteln der Musikindustrie konnte es nicht verhindern. Auch die MIDEM hat darunter gelitten. Das spürt man an allen Ecken und Enden.

Man wird das Gefühl nicht los, dass auf der MIDEM mal dringend jemand Staub wischen müsste. Das liegt zunächst an dem unwirtlich anmutenden Interieur des Palais des Festivals, dem Austragungsort der Messe. Gestaltet von den Architekten Sir Hubert Bennett und François Druet, wirkt das verwinkelte Messezentrum, in dem auch die Filmfestspiele stattfinden, wie ein Raumschiff, das eher zufällig an einem echten Strand gestrandet ist. Kaum offene Flächen, Treppe hoch, Treppe runter, amtlicher Teppichboden in verblasstem Rot, dazu Pflanzen in Hydrokultur-Bottichen aus Beton, viele dunkle Ecken und fensterlose Besprechungsräume. Kein Wunder, dass die rund 4.400 Musikmenschen und Journalisten jede freie Minute auf einer der Terrassen verbringen. Da ist es dann wieder, das alte Gefühl des Popmusik-Jetsets mit Blick auf das Mittelmeer.

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Midem - Pingpong FINAL
Midem Terrasse FINAL

Man wird aber noch ein weiteres Gefühl nicht los. Dass die Musikindustrie sich genau dieses Setting (die dunklen Ecken, nicht die Terrassen) nicht nur selber eingebrockt, sondern auch verdient hat. Diese lahme und wirklichkeitsfremde Branche, der viel zu spät auffiel, dass man wohl nicht ewig Tonträger à la Emil Berliner würde verkaufen können, dann aus dieser Erkenntnis auch noch die vollkommen falschen Schlüsse zog und es nur ganz langsam wieder schafft, sich aufzurappeln und so etwas wie Perspektiven zu entwickeln für die Zukunft. Ob es die richtigen sind? Genau dies wird auf der MIDEM diskutiert.

Wie weiter im digitalen Zeitalter?

Die MIDEM ist keine Musikmesse im herkömmlichen Sinne mehr. Die wenigen Stände werden nicht von Labels angemietet (zu teuer, so ist zu hören), sondern fast ausschließlich von Verbänden. Japan, China, Taiwan, Deutschland, die EU, Ungarn, Chile, Brasilien, Australien, natürlich Frankreich sind vertreten, genau wie Dienstleister, die sich auf die weltweite Lizenzierung oder auch Rechtsberatung in diesem Kuddelmuddel aus digitalem Streaming, Live-Geschäft und Geoblocking spezialisiert haben. Um die MIDEM zu verstehen, muss man zunächst begreifen, dass es die Musikindustrie von früher schlichtweg nicht mehr gibt. Der alte Konflikt zwischen den bösen Majors und den coolen Indies, das permanente Reiben zwischen Underground und Mainstream – alles passé. Wer mit diesem Geschäft nichts mehr zu tun haben will, presst Vinyl in 300er-Auflagen mit Discosleeve, schert sich nicht um Datenanalyse seiner Spotify-Abonennten und hofft auf bessere Zeiten.

Je kleiner der Kuchen, desto größer die Solidarität. Absurd, aber real.

Alle anderen, Große und Kleine, ziehen hier auf der MIDEM an einem Strang. Je kleiner der Kuchen, desto größer die Solidarität. Absurd, aber real. Dass bei diesem Wandel der Habitus der Majors klipp und klar gewonnen hat, es keinerlei Kompromisse zu geben scheint, ist schade und bedenkenswert, lässt sich wohl aber nicht ändern. Spannender und wichtiger ist es dabei, genau zu beobachten, ob eine Geschäftsstrategie, die eine ganze Branche schon einmal fast an die Wand gefahren hat, im digitalen Wandel erfolgversprechender und nachhaltiger sein kann. Time will tell. Was man über die MIDEM wissen muss, ist folgendes: Hier werden Entscheidungen getroffen und Probleme gewälzt und Ideen ausgetauscht, die auf den ersten Blick vielleicht abstrakt wirken, letztlich aber in jede Nische einer noch so kleinen Subkultur nachwirken. Auch in die der 300er-Vinylauflagen mit Discosleeve. Ob man das nun mag oder nicht. Die MIDEM ist ein Think Tank mit reichlich Einfluss und noch mehr Kohle. Gerade und vor allem, weil auch Institutionen wie die EU hier mittlerweile knallharte Lobbyarbeit machen, versuchen, ihren Einfluss zu nutzen und gleichzeitig schwer damit beschäftigt sind, die digitale Realität zu verstehen.

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Alexandre Deniot, der neue Direktor der MIDEM

„Alles gehört zusammen.“

Dass das Digitale hier so eine große Rolle spielt, ist aktuell vor allem dem neuen Direktor der Messe zu verdanken, Alexandre Deniot. Seit Anfang des Jahres steht der ehemalige Universal-Manager (Aufgabe dort? Digitalstrategie, was sonst), der MIDEM vor. Ein junger Typ, grundsympathisch, der bestimmt noch mehr asses kicken wollte, als es ihm in seiner kurzen Amtszeit bislang gelang. Er will die MIDEM einerseits verjüngen, aber auch wieder näher an das Publikum holen. „Wir hatten dieses Jahr mehr Künstler hier. Es gab mehr Konzerte. Und wir konnten auch einen großen Zuwachs von Frauen verzeichnen“, erzählt er am letzten Tag der Messe. Einen bestimmten Bereich der Messe möchte er in Zukunft nicht ausbauen, fügt er hinzu. Es sei vielmehr „eine Frage der Mischung. Alles, was wir hier anbieten – die Konzerte, die Panels und Vorträge, der Austausch: All das ist wichtig und wird auch wichtig bleiben. Mir geht es darum, klarzumachen, dass alles zusammengehört. Dabei spielt die Technologie eine große Rolle, die mittlerweile mit unserem Geschäft enger verknüpft ist, denn je. Neue Ideen von neuen Firmen, die sich früher nie hätten ausmalen können, dass es Sinn macht, zur MIDEM zu kommen: Das ist ein ganz entscheidender Teil unserer Zukunftsplanung, da wollen wir besser und noch relevanter werden. Im kommenden Jahr wollen wir einen Schwerpunkt auf audiovisuelle Produktionen legen. Das Bewegtbild wird für Musikerinnen und Musiker immer wichtiger und hat ja auch gar nicht zwingend etwas mit einer Veröffentlichung zu tun. Es ist eine andere Ausdrucksweise. Und wir wollen versuchen, diesen Bereich in die MIDEM zu integrieren.“

Musik + Technologie = Start-up!

Stichwort Technologie. Dass man Musik nicht nur auf Melodien, Text und Artwork minimieren kann, sondern viel mehr dazugehört, hat man bei der MIDEM schon vor sehr langer Zeit gemerkt. Seit zehn Jahren läuft bereits das Midemlab, ein Wettbewerb für Start-ups. Über 130 Bewerbungen konnten dieses Jahr verzeichnet werden, eine Jury wählte 20 aus und lud sie nach Cannes ein. Unterteilt in vier Kategorien – Creation & Education, Music Discovery & Distribution, Marketing & Data, Experimental Technologies – wurde einen halben Tag lang vor Publikum und Experten durchgepitcht. Das war interessant, zum Teil skurril, immer inspirierend und oft sehr unterhaltsam. Und weil die MIDEM eben die MIDEM ist, sitzen dann Menschen wie Christian Behrendt von Google, Ty Roberts – der Technik-Chef von Universal – oder Mike Shinoda von Linkin Park auf der Bühne und quälen die Vortragenden mit Nachfragen zur Wirtschaftlichkeit, Skalierung und Monetarisierung.

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Ein etwas müder Mike Shinoda

2009 gewann Soundcloud diesen Wettbewerb, im gleichen Jahr hinterließ Kickstarter großen Eindruck. Die MIDEM hat Gewicht. Dieses Jahr lernt man im „Midemlab“ zum Beispiel „Studytracks“ kennen (haben leider nicht gewonnen), eine App, in der Schülerinnen und Schülern Physik, Mathe oder auch Literatur vorgerappt wird, gebettet auf herrlichen Grime-Tracks. Oder „HumOn“ (haben leider gewonnen), eine App, bei der man in sein Telefon summt und die Musik automatisch drumherum gebaut wird. Witzig, ja, aber nicht neu und außerdem ein Projekt von Samsung.

Oder „Syos“, eine Firma, die Mundstücke für Blasinstrumente im 3D-Drucker baut und an Wünsche der Musikerinnen und Musiker anpasst. Auch gut, weil so abstrus: „Pacemaker“ aus Schweden, die vor Jahren schon mit ihrem portablen MP3-Mixer gescheitert sind und jetzt das Abrechungsproblem bei DJ-Mixen mit so genannten „Meta Mixes“ lösen wollen. Haben auch nicht gewonnen, waren aber sehr unterhaltsam.

Man ist ja unter sich

Man kann die MIDEM auch einfach als dreitägigen Bildungsurlaub begreifen, besonders praktisch für Journalisten. Nicht nur das „Midemlab“ bietet reichlich Input und legt gleichzeitig das hektische Zappeln der Musikindustrie offen – in jedem Auditorium finden mindestens zwei interessante Veranstaltungen gleichzeitig statt. Bonus: Die Keynotes sind keine steifen Vorträge, sondern in den allermeisten Fällen lockere Gesprächsrunden, in denen manchmal fast zu offen – so wirkt es wenigstens – geplaudert wird. Man ist ja unter sich. Es stellt sich schnell heraus, dass es die beste Idee ist, sich auf der MIDEM auf den Input derjenigen zu konzentrieren, die wissen wovon sie reden. Ganz egal, ob es nun ein chinesischer CEO ist, oder Mike Shinoda dabei zuzuschauen, wie er innerhalb von einer halben Stunde einen Track baut oder die Start-ups auszuchecken. So bleiben einem andere Dinge erspart, merkwürdige Auswüchse der Lobbyarbeit der EU zum Beispiel.

Lobbyarbeit, made in Brussels

In Brüssel hat man sich ausgedacht, dass es Zeit wird, europäische Musik im Dickicht des Streamings zu unterstützen und zu fördern. 2018 soll ein dreijähriges Programm aufgesetzt werden, dann – 2021 – soll klar sein, was benötigt wird, was funktioniert und was nicht. Das benötigte Budget hat das EU-Parlament noch nicht freigegeben, Michael Magnier, zuständiger Direktor des EU-Projekts „Creative Europe“, gibt sich aber zuversichtlich. „Mit der europäischen Filmförderung, die vor 25 Jahren begann und das europäische Kino ja faktisch gerettet hat, haben wir es vorgemacht. Jetzt ist es an der Zeit, sich auf die Musik zu konzentrieren. Es ist wichtig, dass Musik aus Europa, gerade aus kleineren Mitgliedsstaaten der EU, wahrgenommen wird. International. Wir sprechen mit Labeln und Künstlern, um zunächst überhaupt zu verstehen, was sie benötigen.“

So sieht sie aus, die europäische diversity.

Das klingt nach Quote und ist auch sonst ein bisschen gruselig. „Music Moves Europe“ heißt das Projekt, das auf der MIDEM vorgestellt und angestoßen wurde. Mehr als drei Playlisten gibt es zur Zeit noch nicht. Die heißen „Hits from Europe“ (deutscher Beitrag: Boy – Little Numbers), „European Essentials (deutscher Beitrag: Kraftwerk – The Robots (ja, die englische Version) und „Future Sounds Of Europe“ (deutscher Beitrag: Roosevelt – Fever). Die Playlists gibt es nur bei Spotify und Deezer („Wir wollten mit europäischen Anbietern arbeiten.“), wurden von den Exportbüros der Länder bestückt, sollen aber „nur ab und zu mit neuer Musik erweitert werden“. Ein Journalist aus Ungarn kommt zum Gespräch dazu und fragt, warum denn keine Songs aus seinem Heimatland in den Listen zu finden sind. Ungarn sei doch auch in der EU? Herr Magnier ist irritiert, prüft und sagt: „Haben Sie in Ungarn denn kein Exportbüro?“ So sieht sie aus, die europäische diversity. Bei der vorangegangenen Podiumsdiskussion zeigt sich das sprichwörtlich. Der Vertreter des tschechischen Exportbüros kratzt sich am Kopf und gibt kleinlaut zu, sich unter diversity etwas anderes vorgestellt zu haben. Der Geschäftsführer des Bundesverbands der Musikindustrie, Florian Drücke, verteidigt das Geoblocking und die Dame von Spotify bustet alles nur zurecht und sagt, Grenzen, Länder und Herkunft würden beim Streamingdienst keine Rolle spielen. Dang.

Am Strand, die Musik

Dass es aber durchaus Sinn macht, lokale Bands auch international vorzustellen, zeigt sich jeden Abend während der Messe am Strand, gleich neben dem Palais. Hier findet „Midem by night“ statt. Zwei große Bühnen stehen sich auf dem feinen Sand frontal gegenüber und werden im Pingpong-Prinzip praktisch ohne Pause bespielt. Die eine der beiden Bühnen ausschließlich mit den Gewinnern des Artist Accelerator-Programms, für das eine Jury (u.a. Pitchfork-Chef Christopher Kaskie) die Bands ausgewählt hat. Auf der anderen Bühne gestalten drei Länder je einen Abend: UK, Chile und Taiwan. Vielleicht ist es die sensationelle Kulisse zwischen der Promenade de la Croisette und dem Meer, vielleicht das Wetter, vielleicht aber auch einfach nur die zum Teil tolle Musik, die einem hier ganz unvorbereitet präsentiert wird.

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XXX aus Südkorea, live auf der MIDEM, 6. Juni 2017

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Viele große Entdeckungen: XXX aus Südkorea, mit ihrem kruden Mix aus HipHop und Dance, dem vielleicht schüchternsten Rapper aller Zeiten und einem knackigen Sound, der die Sandkörner in der hereinbrechenden Dunkelheit aufs Meer treibt. Oder „Public Service Broadcasting“ aus England – alte Recken, klar, dem Reporter bis zu diesem Zeitpunkt aber noch vollkommen unbekannt. Ein bisschen Rock, ein bisschen Kraut, viel Indie und Elektronik und genau die richtigen Samples aus alten BFI- und NASA-Filmen als Vocal-Ersatz.

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Public Service Broadcasting, live auf der Midem

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Oder „Rendez-vous“ aus Paris, vier Typen, die irgendwo zwischen EBM und New Wave sensationell hängengeblieben sind und alles, einfach alles richtig machen. Musik, die sich nur einen winzigen Moment lang fehl am Platz anfühlt. Hier am Strand in Cannes. Totaler Oldschool-Terror im besten Sinne. Draußen ankern die Angeber-Yachten, die letzten Fähren docken an, die Leuchttürme leuchten schon und irgendwann, so gegen Mitternacht, ist dann Schluss.

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Rendez-Vous, live auf der MIDEM, 8. Juni 2017

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Nach dreieinhalb Tagen MIDEM in Cannes steht fest: Die Messe der Musikindustrie muss sich weiter wandeln, um relevant zu bleiben oder diese Relevanz überhaupt wieder zu erreichen, macht gleichzeitig aber auch schon sehr viel sehr richtig. Der Fokus liegt auf dem Digitalen, dem Streaming und der Technologie, die das alles überhaupt erst möglich macht. Wichtig scheint, dass eine neue Generation von Musikerinnen und Musikern, aber auch von „Industrie-Menschen“ sich diese Infrastruktur zu Nutze macht und auf den Establishment-Tisch haut. Um denen, die seit 30 auf die MIDEM fahren, weil man das eben so macht, zu zeigen, wo der Hammer hängt. Der Siegeszug des Streamings beflügelt alteingesessene Player, noch weitere 20 Jahre in ihrem Sessel sitzenzubleiben. Das wird – darf – so nicht funktionieren. Denn aller unterstützenswerter Kulturförderung zum Trotz: Die Musikindustrie wandelt sich. Und das ist gut. Diese Veränderungen kann und muss die MIDEM zukünftig noch besser abbilden. Das Rahmenprogramm der Panels und Talks ist beeindruckend vielfältig, aber auch immer noch zu sehr von den Protagonisten von gestern bestimmt. Da, wo 2017 die Sony-, Warner- und Universal-Manager saßen, muss Platz gemacht werden für die, denen diese Namen nichts mehr bedeuten. Wenn dann gemeinsam diskutiert wird, man sich gegenseitig zuhört, könnte wirklich etwas vorangehen. Mit der Musik, der Industrie und den Menschen, die all das möglich machen.

Die MIDEM findet auch 2018 wieder Anfang Juni in Cannes statt. Offenlegung: Reed MIDEM hat für Thaddeus Herrmann die Flug- und Hotelkosten übernommen.

Midem - Team

Das MIDEM-Team: Jérôme Delhaye, Virginie Sautter und Alexandre Deniot

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