Mixify Clubcast: Kidsmeute von der Yacht aus zum Kochen bringenAudiovisuelle DJ-Fernanwesenheit demnächst buchbar?

Achtung: Das Demovideo ist pretty schrecklich. Aber die Technik, die hier vorgestellt wird, könnte das DJing revolutionieren. Mal wieder.

Immerhin 1,8 Millionen US-Dollar hat das DJ-Mix-Livestreamingportal Mixify eingesammelt, um sein neues Projekt Clubcast voranzutreiben: Geplant ist, eine nahezu verlustfreie Audio- und Video-Software in HD-Qualität aufzubauen, mit der DJs von überall aus Clubs bespielen können. Zum Beispiel in Club A und gleichzeitig in Club B, die geographische Entfernung voneinander spielt dann natürlich keine Rolle mehr. Der DJ sieht die Clubgäste in der anderen Location via Videostream genauso, wie diese ihn beim Auflegen in der Ferne via Großbildprojektion sehen können.
Darüber lohnt es sich in der Tat mal ein paar Gedanken zu verlieren: Legen die schwerreichen EDM-Größen dann zukünftig direkt von ihrer Yacht oder aus dem Wohnzimmer ihrer Villa für die Clubgäste auf? Reduzieren sich dadurch die Booking-Kosten oder werden sie gar teurer, weil die DJs exklusive Einblicke in ihre Privatsphäre gewähren („Watch DJ Hotzenplotz perform live from his mansion“)? Profitiert die Umwelt davon, weil David, Paul und Co. nicht mehr viele viele Kerosinmeilen hinter sich legen müssen, um ihre Playlist abzufeuern? Oder werden sie alle am Ende noch viel reicher, weil sie ihr Live-Set („live“ dann im Sinne von lebendig anwesend) in Cannes parallel noch mal an das EDM-Hotel in Las Vegas zweitverwerten können, in dem die Kids eh nicht mitkriegen, dass der DJ ganz woanders ist bei lauter Selfie-Fotografie und Tortenwerferei? Und dann noch an einen dritten Club, einen vierten? Mixify selbst hat eher den DJ-Mittelbau im Visier, der sich weite Reisen nicht rauslassen kann bzw. dafür nicht angefragt würde, nicht stadiontourende EDM-Superstars der Kategorie Deadmau5. Wobei: Liveauftritt in Wembley, zeitgleiches Public Viewing in der Playmobil-Arena, das wäre doch auch eine Option.

Mixify Clubcast

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