Plattenkritik: Suicideyear - RemembranceAmericana-Kontemplation

So als würde Dingens jetzt na ihr wisst schon machen.

Suicideyear Portrait

Bild: Parks Vincent

„Remembrance“, das Debütalbum von Suicideyear, erscheint auf David Lopatins (aka Oneohtrix Point Never) Software-Label. Und würde letztgenannter Trap produzieren, würde das möglicherweise ähnlich klingen wie diese acht Tracks. So der erste Eindruck. Aber der Eindruck täuscht, denn bei näherer Betrachtung fügt „Remembrance“ Trap keine Form der artyness hinzu, sondern kodiert dieses super-urban kodierte Genre einfach um, bringt ihm nämlich etwas Rurales bei: die Kontemplation von Americana. Suicideyear geht es um Weite – sein Debüt ist irgendwie sehr uncoole Landschaftsmusik. Das war nicht immer so - man checke Suicideyears Soundcloud – aber das ist das Novum hier. Und unter diesen Vorzeichen ist „Remembrance“ auch ein gelungenes, melodiös verschlungenes Album – doch zugleich ist die Eingemeindung von Trap ins ländliche Idyll natürlich ein wirklich ganz mieser Biedermeier-Move. Deshalb am Ende nur für diese komischen Leute geeignet, die gerne urban gardening machen.

Suicideyear, Remembrance, ist auf Software erschienen.

Leseliste: 21. September 2014 - andere Medien, andere ThemenGeld, Todesstern, Sekten und Piraten

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