Peanut Butter Wolf: „Ich wollte nur scratchen“Advertorial: Das Filter empfiehlt den Carhartt WIP-Podcast „Relevant Parties“

Peanut Butter Wolf Portrait

Foto: Jerry Buttles

Im kommenden halben Jahr befasst sich die Streetwear-Marke Carhartt WIP in der neuen Podcast-Reihe „Relevant Parties“ mit einflussreichen Indie-Labels. Musik. Kultur, gesellschaftlicher Impact. In der ersten Folge geht es um Stones Throw. Zwischen Madlib. J Dilla und Aloe Blacc hat sich Chris Manak aka Peanut Butter Wolf ein Imperium aufgebaut, das so nie geplant war. Oder doch?

Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass sich Dinge entwickeln und wachsen. Das gilt für jeden Wirtschaftszweig – auch für die Musik. Kreativität und Kunst hin oder her: Wer sich irgendwann dazu entscheidet, ein Plattenlabel zu gründen, wird sich nicht gegen zunehmenden Erfolg und eine größere Reichweite wehren, selbst dann nicht, wenn man ursprünglich vielleicht nur eine Platte releasen wollte – um sich selbst oder Freunden einen Gefallen zu tun. Das ist die klassische Biografie aller Indie-Labels. Den Plattenfirmen also, die nicht von vornherein profitgetrieben das Portfolio zusammenstellen und deren größte Maxime der Shareholder Value ist. Egal ob Rock, Punk, Reggae, House, Techno, HipHop oder – ha! – Indie: Das Prinzip ist immer das gleiche. Es geht um die Leidenschaft.

Natürlich gilt dieser Grundsatz noch immer, doch nach der x-ten Krise der Musikindustrie, hat sich selbst das Selbstverständnis der kleinen Labels grundlegend geändert. Was auch damit zu tun hat, dass sich der Musikkonsum der Fans gewandelt hat. Wenn Musik immer und überall verfügbar ist: Kann man es wirklich verantworten, sich dieses Tatsache zu entziehen und in der selbst geschaffenen Nische hocken bleiben?

Chris Manak aka Peanut Butter Wolf ist einer derjenigen, die sich genau mit dieser Frage konfrontiert sahen. 1996 gründete er im kalifornischen San José Stones Throw Records – mit genau so einer Vision. Konkret: Die gemeinsame Musik von ihm und dem drei Jahre zuvor verstorbenen Rapper Charizma zu veröffentlichen. Heute, 24 Jahre später, ist Stones Throw eines der respektiertesten Indie-Labels überhaupt. Egal ob für die Graswurzel-Arbeit in Sachen HipHop mit J Dilla, Madlib und Madvillain oder die neue Generation von Musiker*innen Mayer Hawthorne, Gary Wilson und Aloe Blacc, dessen „I Need A Dollar“ die Kassen voll machte. In der neuen Podcast-Reihe „Relevant Parties“ von Carhartt WIP spricht die Musikjournalistin Chal Ravens mit Label-Macher*innen, die so einen Weg durchlebt haben. Stones Throw ist als erstes Porträt perfekt gewählt.

Stones Throw Logo

„Als Kind mochte ich Disco und Soul. Als dann „Rapper’s Delight“ 1979 erschien, war es um mich geschehen. Die Szene in San José war klar geteilt. Man hörte entweder Soul oder Rock. Beides ging nicht“, erinnert sich Manak im Podcast. „Meine ersten Plattenspieler kaufte ich, als „Rockit“ von Herbie Hancock erschien. Ich wollte nur scratchen, diese Kunstform lernen und verstehen.“

Genauso wichtig war es ihm zu verstehen, wie man ein Plattenlabel auf die Beine stellt. Sein erstes hieß „Poetical Movement Records“ (hielt nicht lange) und nachdem er mit Charizma bei einem Major unter Vertrag kam (hielt auch nicht lange), formte sich Schritt für Schritt das Wissen und die Haltung, worum es beim Betreiben eines Labels eigentlich geht: um Respekt und Interesse. Er macht weiter, studiert Marketing, und gründet schließlich Stones Throw – nachdem er mit „Peanut Butter Breaks“ schon ein Album mit Nachhall veröffentlicht hatte. J Dilla mochte die Platte und rief an.

Der Rest ist fast schon Geschichte. Aus zahlreichen Freundschaften entspinnt sich Schritt für Schritt das Stones-Throw-Empire der ersten Generation. HipHop durch und durch, gegen den Mainstream, immer für die Musik. Das Ergebnis: einige der prägendsten Rap-Alben überhaupt: von Jaylib über Madlib und Lootpack bis zu Madvillain.

Alles geht

HipHop ist HipHop, Musik ist Musik. Dass Stones Throw auch 2020 immer noch eine sichere Bank ist für neue und interessante Musik, geht auf Manaks Passion zurück. Musik. So entwickelte sich Schritt für Schritt die nächste Generation von Künstler*innen des Labels. Stichwort Gary Wilson: Ein Punk, mit ein bisschen Elektronik, viel zu früh verschwunden, viel zu spät wiederentdeckt. So entwickelte sich Schritt für Schritt Stones Throw als „Heimat für Exzentriker“, Musiker*innen, die in kein Genre und schon gar nicht in eine Schublade passen. Dass das wirtschaftlich nicht immer passt, ist Chris Manak egal. Ob 12" oder aufwendiges Box-Set: Es geht um die Musik, um den Moment und das große „Fuck You“ gegenüber der Industrie.

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