Leseliste 12. April 2020 – andere Medien, andere ThemenNeue Musik, Johns Hopkins University, Apple und Google gegen Corona, Lieferando

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Jede Woche liest die Redaktion das Internet leer, um sonntäglich Lesestücke empfehlen zu können. Artikel, die interessant, relevant oder gar beides sind – und zum Glück abgespeichert wurden.

Warum es neue Musik schwer hat

Jeder erinnert sich an die Songs seiner Jugend, bei einem nicht gerade Anteil der Menschen haben die Lieblingsbands von einst bis ans Ende aller Tage bestand. Je älter, desto schwerer fällt die Auseinandersetzung mit neuer, erst Recht die Begeisterung für neue Musik. Warum ist das so, der Mensch ein musikkulturelles Gewohnheitstier, dessen Horizont im Alter von 30 Jahren größtenteils abgesteckt zu sein scheint? Jeremy D. Larson ist der Frage für Pitchfork nachgegangen und hat gute Literatur und weitere Links auf Lager um Erklärungen zu finden für den Zirkelschluss:

We love the things we know because we know them and therefore we love them.

Why Do We Even Listen to New Music?

Johns Hopkins University Screenshot

Johns Hopkins University

Das Covid-19-Dashboard der Johns Hopkins University in Baltimore ist dieser Tage eine der meist aufgerufenen und zitierten Webseiten weltweit. Mehr als eine Milliarde Aufrufe pro Tag verzeichnet die Hochschule. Man müsste von einem viralen Welterfolg sprechen, wäre das eigentliche Thema nicht derart luftabbindend. Jeffrey M. Perkel berichtet für Nature Index aus Baltimore und portraitiert die Menschen, die hinter diesem Projekt stecken und erzählt die Geschichte, wieso es diese Seite überhaupt gibt.

In December when the disease that now is known as COVID-19 emerged in China, Ensheng Dong was studying the worrying spread of measles. A first-year graduate student in civil and systems engineering with a focus on disease epidemiology at Johns Hopkins University in Baltimore, Maryland, Dong began tracking the new disease. On 22 January, he and his thesis advisor in civil and systems engineering Lauren Gardner, who is co-director of the Center for Systems Science and Engineering (CSSE) at Hopkins, released an online 'dashboard' documenting its spread.

Behind the Johns Hopkins University coronavirus dashboard

LL-12042020-Apple Google Corona

Foto: Apple

Apple, Google, Corona

Eine kurze und natürlich nicht repräsentative Umfrage im Redaktionsumfeld belegt: Ja, die App „Datenspende“ wurde installiert und mit dem Tracker der Wahl verknüpft, nein, Daten scheinen nicht gescheit übertragen zu werden. Die „Anzahl der gespendeten Tage“ steht immer noch auf Null. Kann ein Bug sein oder schlicht und einfach ein Systemfehler. Wie Apps bei der Eindämmung der Epidemie helfen könn(t)en, wird weltweit diskutiert – zusammen mit allen Implikationen für den Datenschutz und die Überwachung der Bevölkerung. Aber: Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Am Freitag verkündeten Apple und Google, gemeinsam an einer API zu arbeiten, die das so genannte Tracing systemübergreifend zur Verfügung stellen soll. Konkret: iPhones und Android-Geräte sprechen miteinander. Vor der Krise eine unvorstellbare Nummer. Gesundheitsbehörden weltweit sollen die API, also die Schnittstelle, in ihren Apps eigenen anzapfen können. Sowohl Apple und Google betonen den Schutz der Privatsphäre. Es gehe eben nicht um Tracking, sondern nur um das Tracing, das mit Bluetooth LE und zufällig vergebenen IDs sichergestellt werden soll. Die Idee ist nicht neu. Aber wie sicher ist das wirklich? Und vor allem: wie wirksam?

"This won’t cut every chain of every transmission, but if you cut enough of them, you modulate the transmission enough to flatten the curve."

How Apple and Google Are Enabling Covid-19 Contact-Tracing

Lieferando und die Corona-Situation

Lieferdienst-Marktführer ist ein Gewinner des Lockdowns: Weil Restaurants keine Gäste mehr empfangen dürfen, sind viele auf Delivery umgestiegen und tun dies mangels eigener Infrastruktur über den Platzhirschen. Seit der Schließung sind rund 2.500 Gastronomien dem Dienst beigetreten. Der jedoch steht aktuell stark in der Kritik: Zum einen beschweren sich die „Rider“, wie die Fahrer*innen bei Lieferando genannt werden, sich über mangelnde Unterstützung beim Hygiene-Schutz, einige sollen noch gar keine Desinfektionsmittel bekommen haben. Darum wurde eine Petition gestartet. Und zum anderen wird berichtet, dass das Unternehmen versucht hat, die Betriebsratswahlen zu torpedieren, indem Büro-Mitarbeiter*innen quasi gegen die Fahrer*innen angetreten sind und es sogar zu einem Polizeieinsatz gekommen ist. Die Situation ist gereizt. Bento berichtet.

„Wer sich bei Lieferando vor Corona schützen will, muss selbst aktiv werden.“

Wir gehen in den Park, wenn wir aufs Klo müssen

Wochenend-WalkmanDiesmal mit Kyuss, Luke Slater und Andrea

Gärten der Welt – #6Streifzüge durch die musikalischen Peripherien